Fotoreise Sylt 2025 - Teil 2

Willkommen zum zweiten Teil meiner Blog-Reihe zur Fotoreise Sylt 2025. Nachdem wir uns im letzten Teil die Anreise und die Ereignisse der ersten beiden Tage angeschaut haben, geht es nun mit der zweiten Hälfte dieses wundervollen Trips weiter. Auch an diesen Tagen sollte es für uns nur sehr wenig Schlaf geben – dafür aber den spektakulärsten Sonnenuntergang der gesamten Reise, eine Radtour und die Jagd nach Polarlichtern.

Tag 3 - Epischer Sonnenaufgang, Radtour und Nordlichter

Farbenfroher Sonnenaufgang in der Barupter Heide

Nachdem wir vom Fotografieren am Quermarkenfeuer zurück in unserer Unterkunft eingetroffen waren, schmiedeten wir schon die nächsten Pläne: der kommende Sonnenaufgang sollte unser nächstes Ziel werden. Tags zuvor hatten wir beim Radfahren eine Heidefläche mit vereinzelten Windflüchtern entdeckt – ein Motiv, wie es für eine Sylt-Reise nicht schöner sein könnte.

Der Wecker klingelte also wieder in aller Frühe. Zu dritt schwangen wir uns verschlafen, aber voller Vorfreude, auf die Räder, während die anderen den bequemeren Weg mit dem Auto wählten. Schon beim Hinaustreten vor die Tür verschlug es uns beinahe die Sprache: Der Himmel glühte in kräftigen Farben. Keine Zeit zu verlieren – rauf auf den Sattel, Beine in Bewegung, und mit voller Kraft durch die frische Morgenluft.

An der Heidefläche angekommen, begann sofort die Jagd nach dem besten Bildausschnitt. Ich entschied mich schnell für einen einzelnen, markanten Baum. Perfekt für mein neues 240mm-Teleobjektiv von Reeflex, das Anfang des Jahres bei mir eingetroffen war und hier endlich seinen großen Auftritt haben sollte. Ich baute mein Stativ möglichst nah am Boden auf, richtete die Kamera aus – und dann hieß es warten. Warten auf den Moment, der kommt und bleibt, und doch viel zu schnell wieder vergeht.

Und er kam. Erst schimmerte das Wolkenband am Himmel in sattem Rot, dann mischten sich Orange- und Pinktöne dazu, bis der ganze Himmel wie ein Gemälde wirkte. Kurz darauf stieg die Sonne über den Horizont und tauchte die Heide in ein sanftes, goldenes Licht. Für einige Minuten war die Landschaft wie verzaubert – still, magisch, beinahe unwirklich.

Als das Licht allmählich härter wurde und die Zartheit verlor, packten wir unsere Sachen. Die ersten Sonnenstrahlen wärmten schon die Haut, während wir uns auf den Rückweg machten. Das Frühstück wartete – und mit ihm die nächste Gelegenheit, die Erlebnisse dieses Morgens Revue passieren zu lassen.

iPhone 15 Pro Max, Reeflex 24o mm Tele

Fahrradtour über den Deich, Lecker Kaffee und Scouting

Nach dem Frühstück schmiedeten wir Pläne für die nächsten Stunden. Unser Ziel: die Buhnen in Rantum. Martin hatte zuvor schon Bilder davon im Netz entdeckt, die sehr vielversprechend aussahen. Also teilten wir uns erneut auf: Nico und ich wählten die Radroute, während Martin, Hans und Maik mit dem Auto fuhren.

Unsere Strecke führte uns über den Deich am Rantumbecken entlang – eine wunderbare Passage. Links von uns erstreckte sich das Watt, während sich rechts eine Vielzahl an Vögeln beobachten ließ. Mit jedem Kilometer wuchs die Vorfreude, und schließlich erreichten wir Rantum.

Doch bevor es zu den Buhnen ging, stand für mich ein ganz persönliches Highlight auf dem Plan: die Kaffeerösterei Sylt. Abseits der Fotografie war dies mein heimliches Hauptziel der Reise. Seit gut einem Jahr trinke ich Kaffee nicht mehr hauptsächlich als Wachmacher, sondern als Genussmittel. Mittlerweile mahle ich mir sogar auf Arbeit meine Bohnen frisch und bereite sie mit der Aeropress zu – was dazu führt, dass ich ständig auf der Suche nach neuen Sorten aus verschiedenen Röstereien bin. Da durfte ein Besuch in der Sylter Rösterei natürlich nicht fehlen.

Statt nur schnell ein Päckchen Kaffee mitzunehmen, entschieden wir uns, den Moment auszukosten: eine frisch gebrühte Tasse und dazu ein Stück des unfassbar leckeren Kuchens – ein Genuss, den wir uns nicht entgehen lassen wollten.

Gut gestärkt machten wir uns schließlich gemeinsam auf den Weg zu den Buhnen, um herauszufinden, zu welcher Tageszeit sie sich am besten in Szene setzen lassen.

In der folgenden Galerie findet ihr Eindrücke von unserer Radtour, dem Besuch in der Rösterei und natürlich den Buhnen.

Sonnenuntergang an den Bunen von Rantum

Nachdem wir alle wieder in der Unterkunft angekommen waren, schmiedeten wir den Plan für den restlichen Tag. Wir entschieden, den Sonnenuntergang an den Buhnen von Rantum zu verbringen. Da bis dahin noch reichlich Zeit blieb, nutzten wir die Gelegenheit, um ein wenig Schlaf nachzuholen.

Am späten Nachmittag wurde der Grill angefeuert, und wir stärkten uns bei einem gemütlichen Abendessen, bevor es erneut nach Rantum ging. Dort fotografierten wir die Buhnen eine ganze Weile, bis die Ebbe so weit fortgeschritten war, dass sie komplett freigelegt waren.

Nach einigen Experimenten entschied ich mich, die Buhnen mit dem 120mm-Teleobjektiv des iPhones in Szene zu setzen. Mithilfe von Langzeitbelichtungen zwischen einer und fünf Sekunden fing ich das Aufeinandertreffen der Wellen auf die Holzkonstruktionen ein. Ein besonderes Highlight: ein paar Strandläufer, die plötzlich auftauchten und sofort unsere volle Aufmerksamkeit erhielten.

Selbst das ließ sich erstaunlich gut mit dem iPhone in Kombination mit dem 240mm-Tele von Reeflex umsetzen. Trotz des schwächer werdenden Lichts und des kleinen Sensors gelang mir, wie ich finde, ein recht stimmungsvolles Bild. Aber seht selbst:

Wir verbrachten noch einige Zeit am Strand, bevor wir uns schließlich wieder auf den Weg zurück zur Unterkunft machten. Dort saßen wir noch eine Weile gemütlich zusammen, als nach und nach die ersten Bilder im Netz auftauchten – Aufnahmen von Polarlichtern im Norden Deutschlands.

Eigentlich war die Vorhersage für den kommenden Abend deutlich vielversprechender, weshalb wir zunächst beschlossen, nicht noch einmal zum Quermarkenfeuer zu fahren. Doch meine Neugier ließ mir keine Ruhe: Ein kurzer Blick über das nahegelegene Feld mit der Handykamera – und tatsächlich, die Polarlichter waren schwach zu erkennen!

Also machten wir uns zu dritt noch einmal auf den Weg an den Strand, um wenigstens ein paar Aufnahmen einzufangen. Auch wenn dabei kein wirklich herausragendes Foto entstand – dafür war die Aktion einfach zu spontan – blieb doch die Freude, dieses seltene Naturschauspiel überhaupt gesehen und festgehalten zu haben. Besser als nichts allemal.

Aufgenommen mit dem iPhone 15 Pro Max, 24mm und 30 Sekunden Nightmode

Tag 4 - Heide die 2., Shopping und das Rote Kliff

Der Barupter Heide 2. Teil

Als wir von diesem kurzen Polarlicht-Intermezzo zurückkamen, verabredeten wir uns noch schnell für den nächsten Morgen. Fest stand: Wir würden den Windflüchtern in der Braderuper Heide erneut einen Besuch abstatten. Mir ging nämlich noch eine Fotoidee im Kopf herum, die mir am Vortag gekommen war, als die Sonne bereits etwas höher stand.

Und so klingelte der Wecker wieder viel zu früh. Müde, aber motiviert machten wir uns auf den Weg zur Heide. Meinen Spot vom Vortag hatte ich noch genau im Kopf, also baute ich dort erneut mein Setup auf. Wieder schraubte ich das 240mm-Teleobjektiv auf mein iPhone und wartete geduldig, bis die Sonne sich zeigte.

Als sie schließlich knapp über dem Horizont stand, hatte ich mein Wunschbild im Kasten. Zufrieden lehnte ich mich zurück und schaute neugierig, was die anderen in der Zwischenzeit so trieben.

iPhone 15 Pro Max, Reeflex 240mm Tele

Nach dem Frühstück stand ein kleiner Stadtbummel durch Westerland auf dem Plan. Ich musste schließlich noch mein Leihrad abgeben und wollte für Zuhause auch ein kleines Mitbringsel besorgen. Nachdem wir zeitig zu Mittag gegessen hatten, machten wir uns auf den Heimweg. Für den Abend war geplant, wieder zum Roten Kliff bzw. Quermarkenfeuer zu fahren. Dort gab es eine breite Auswahl an Spots für den Sonnenuntergang, und das Quermarkenfeuer war perfekt gelegen, um die Polarlichter abzulichten.

Für heute war die größte Wahrscheinlichkeit angesagt, diese zu sehen. Allerdings stand auch die Chance auf Himmelröte recht gut. Diese setzt jedoch Wolken voraus, was für Polarlichter wiederum ungünstig wäre. Naja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – also bereiteten wir uns auf eine lange Nacht vor und packten genug zu essen und zu trinken ein.

In Westerland hatte ich ein wunderschönes Bild vom Roten Kliff gesehen, konnte mir aber nicht so recht vorstellen, von wo es aufgenommen wurde – oder ob es nicht gar mit einer Drohne entstanden war. Also rannte ich fast das ganze Kliff ab, um nach Aussichtsplattformen Ausschau zu halten. Als ich ungefähr die Hälfte zurückgelegt hatte und nichts Passendes fand, machte ich mich auf den Rückweg zu einer Stelle, die ich fast ganz am Anfang gesehen hatte, und ließ mich dort nieder.

Wir bekamen einen wirklich schönen Sonnenuntergang – leider nicht so spektakulär, wie er hätte werden können, aber das steigerte wiederum die Chancen auf Polarlichter. Nichtsdestotrotz hatte ich am Ende ein Bild im Kasten, das sich schließlich als mein bestes vom ganzen Trip herausstellte.

iPhone 15 Pro Max, Reeflex Wide angle

Als das Licht langsam verschwand, packte ich zusammen und machte mich auf den Weg zum Quermarkenfeuer, um die anderen zu treffen. Wir bauten unser Equipment auf und begannen das Warten. Leider zog der Horizont immer mehr zu, und durch den Wind wurde es teils richtig eisig.

Um etwas warm zu bleiben und gleichzeitig ein gutes Basisbild zu haben, begann ich, den Vordergrund mit einer Lampe ein wenig auszumalen. Sollten die Polarlichter doch noch erscheinen, müsste ich mich nur noch auf den Himmel konzentrieren und könnte den bereits „ausgemalten“ Vordergrund problemlos einsetzen.

Nach fast zwei Stunden Warten entschieden wir uns schließlich, an dieser Stelle abzubrechen und zurückzufahren. Das Bild vom Quermarkenfeuer konnte ich trotzdem verwenden – statt Polarlichtern kombinierte ich es einfach mit dem Foto der Milchstraße, das ich bereits zu Beginn der Woche aufgenommen hatte.

Zusammengesetzt aus mehreren Belichtungen und Bildern. Sowohl das Quermarkenfeuer als auch die Milchstraße wurden mit dem iPhone aufgenommen.

Tag 5 - Fin

Der letzte Sonnenaufgang und das Ende einer wunderschönen Reise

So trafen wir also gegen 23 Uhr wieder in unserer Unterkunft ein. Viel passierte nicht mehr, nur die Info, dass der nächste Morgen eventuell Himmelröte bringen würde und wer wollte, gerne mit zu den Buhnen kommen konnte, bei denen wir ja schon am zweiten Morgen gewesen waren. Dieses Mal war jedoch Ebbe, und die Flut kam erst noch. Leider ließ uns die Himmelsröte dieses Mal ein wenig im Stich, aber gelohnt hatte es sich trotzdem, wie ich finde.

Für den Rest des Tages war Entspannung angesagt. Die ersten Sachen wurden schon einmal zusammengeräumt, und ein wenig Schlaf konnte nachgeholt werden. Einige machten noch einen kleinen Ausflug, andere unternahmen nur kurze Spaziergänge. Nach dem Abendessen machten wir noch einen kleinen Abendspaziergang, bevor es rechtzeitig ins Bett ging und die Woche noch einmal Revue passiert wurde. Am nächsten Morgen traten wir dann nach dem Frühstück die Heimreise an…

Bevor ihr das Bild vom Sonnenaufgang zu sehen bekommt, möchte ich aber erst ein paar abschließende Worte schreiben. Was als eine Idee bei einer Runde Gin begann, wurde noch am selben Abend zu einem festen Plan, und nicht mal ein halbes Jahr später waren wir zu siebt auf dem Weg nach Sylt. Sieben Leute, die sich durchs Fotografieren und das regelmäßige Treffen beim Fotocamp kennen- und schätzen gelernt haben. Und trotzdem war unklar, wie gut man miteinander klarkommt, wenn man eine ganze Woche aufeinanderhockt.

Diese Bedenken stellten sich am Ende glücklicherweise als unbegründet heraus, und es wurde eine wunderschöne – wenn auch durch den wenigen Schlaf anstrengende – Woche. Nicht nur die schönen Bilder werde ich in Erinnerung behalten, sondern viel mehr die noch schöneren Momente abseits der Kamera und das lustige Gequatsche während des Fotografierens. Ich glaube, es ist lange her, dass ich eine ganze Woche lang nicht aus dem Lachen herauskam und somit mehr für meine Bauchmuskeln getan habe als in den letzten drei Jahren :D.

An dieser Stelle also noch einmal ein dickes Danke an alle, die dabei waren! Ich freue mich schon, euch bald beim Fotocamp in Bad Schandau wiederzusehen❤️.

iPhone 15 Pro Max, Reeflex Wide angle

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Fotoreise Sylt 2025 - Teil 1